Plädoyer für die EU

Vortrag von Tobias Winkler zum Thema

„Die Europäische Union verstehen“

„Patienta und passion“  - diese Tugenden legte Tobias Winkler, Leiter der Verbindungsstelle des Europäischen Parlaments in München, seiner interessierten Zuhörerschaft am 19. November 2020 ans Herz, um die Idee der europäischen Union auch in Zukunft zu bewahren.
„Patienta und passion“ zeigte der Referent selbst bei seinem 90-minütigen Vortrag, in dem er Wissenswertes über Geschichte und Struktur, Aufgabenfelder und aktuelle Herausforderungen der Europäischen Union darlegte – immer wieder im Gespräch anknüpfend an die im Sozialkundeunterricht bei Monika Scheffler erworbenen umfassenden Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler aus der Q12. Dass das Thema wahrlich kein trockendes und langweiliges Thema ist, wurde deutlich, als Tobias Winkler auf brandaktuelle Geschehnisse in der Politik einging: seien es der Abschluss des RCEP- Abkommens zwischen 14 asiatisch-pazifischen Staaten und China und den damit einhergehenden politischen und wirtschaftlichen Verschiebungen, seien es die neu entflammten Proteste der Demokratiebewegung in Hongkong am chinesischen Nationalfeiertag sowie die Demonstrationen in Belarus gegen Machthaber Alexander Lukaschenko, oder sei es das Veto von Ungarn und Polen gegen ein neues Verfahren zur Ahndung von Verstößen gegen die Rechtsstaatlichkeit, von dem auch die geplanten Corona-Wiederaufbauhilfen betroffen sind. Immer wieder sensibilisierte der Referent die Schülerinnen und Schüler dafür, dass bei den Rettungsprogrammen der EU, z.B. für Griechenland, Portugal, Spanien, Zypern und Irland, nicht die Staaten es sind, denen es schlecht geht, sondern die Menschen, die in diesen Staaten leben. Dass bei der „Flüchtlingskrise“ nicht die Flüchtenden selbst die Krise sind, sondern der Umgang mit ihnen.
„Wo kommen wir unter die Räder, wenn wir uns diesen Themen nicht stellen?“ Auf diese Frage des Referenten nannten die Schülerinnen und Schüler viele Beispiele wie Bildung, Forschung, Energie und Umwelt, ebenso die Entwicklung eines neuen Nationalismus sowohl in Europa als auch weltweit. Tobias Winkler nannte den Umgang mit Daten als eines der dringlichsten Probleme in der Zukunft und appellierte an die Zuhörenden, stets kritisch zu prüfen, was mit den eigenen Daten passiert, um sein Schicksal nicht in die Hände anderer zu legen.
„Patienta und passion“ zeigte der Referent angesichts jener, der Covid-19-Pandemie geschuldeten Rahmenbedingungen. So hielt er gleich zweimal seinen Vortrag vor der in Gruppe A und Gruppe B aufgeteilten Q12, ohne dadurch an Verve zu verlieren. Humorvoll registrierte er, aufgrund der Maskenpflicht bei der Diskussion nicht immer gleich die Sprechenden ausfindig machen zu können. Mit langem Applaus dankten die Schülerinnen und Schüler Tobias Winkler für sein Kommen. Der Dank gilt ebenso Monika Scheffler, die diesen Besuch im Rahmen der Unterrichtseinheit zur Europäischen Union im Sozialkundeunterricht der 12. Jahrgangsstufe organisierte.