Der Sanktus muss ermitteln...

Am 5. Februar 2018 erwartete die Klasse 5c eine Deutschstunde der ganz besonderen Art: Andreas Schröfl, Krimiautor und Vater zweier Schüler am Dom-Gymnasium, kam zu Besuch, mit im Gepäck drei seiner Werke und jede Menge Infos und Tipps aus der heimischen Schreibwerkstatt.
„Einfach ausprobieren“ - diese Empfehlung stand am Beginn des Schreibens von Andreas Schröfl. Enttäuscht über viele Regionalkrimis, ermutigte ihn seine Frau, doch selbst etwas zu Papier zu bringen, inspiriert und motiviert durch seine Leidenschaft für Krimis und Thrillers. Schröfl wollte und will unterhaltsam, lustig und spannend schreiben - unter Verwendung der bairischen Mundart bei der Figurenrede: Der„Sanktus“, eigentlich Alfred Sanktjohanser, war geboren. Dieser sehnt sich nach der schönen alten Münchner Zeit und Gemütlichkeit und will eigentlich bloß seine Ruhe haben. Doch mit der Ruhe ist es immer wieder schnell vorbei, da er seinen Exkollegen bei der Münchner Kriminalpolizei – dem „Drängler“ bzw. Dr. Engler und dem Kommissar Bichlmaier - helfen soll. Denn wieder ist ein Mord passiert.
Sein Manuskript schickte Andreas Schröfl an einen Verlag, der ihm bald darauf beschied: „Vielen Dank für die Zusendung Ihres Manuskripts. Doch Sie passen nicht in unser Portfolio.“ Der zweite Verlag meldete Interesse an und brachte sein Erstlingswerk vor drei Jahren heraus. Im Frühjahr 2018 folgt sein mittlerweile vierter Krimi.
„Schreibe nur über Themen, mit denen du dich gut auskennst.“ Andreas Schröfl schreibt Bierkrimis nicht ohne Grund. Seit vielen Jahren arbeitet er im Brauereianlagenbau. Das Handwerk des Brauers und Mälzers hat er von der Pike auf gelernt, bevor er Brauwesen und Getränketechnologie studierte. Dazu kommen seine Verbundenheit mit seiner Geburtsstadt München, gepaart mit einem wachen und humorvollen Blick für zwischenmenschliche Alltäglichkeiten. Diese Kombination macht seine Krimis so einzigartig. Dass Schreiben mühsam ist, kennt auch der eingefleischte Edgar Wallace-Fan. Ungefähr ein Jahr arbeitet Andreas Schröfl an einem 300-seitigen Buch, welches er mehrfach korrigiert, die Tatsache klar vor Augen, mit dem Schreiben nicht den Lebensunterhalt zu verdienen, jedoch ein Hobby zu haben, das nichts kostet und zusätzliches Geld für die Urlaubskasse bringt.
Mit einem Auszug aus seinem Krimi „Altherrenjagd“ begeisterte Andreas Schröfl die immer wieder belustigt glucksenden Schüler und lieferte gleichzeitig durch eine enorme Wandlungsfähigkeit seiner Stimme eine Steilvorlage für perfektes Vorlesen.
Eine rundum gelungene Veranstaltung, die sowohl dem Autor - nicht nur aufgrund der ungewohnt jungen Zuhörerschaft im Unterschied zu seinen sonstigen Lesungen - als auch der Klasse bestens in Erinnerung bleibt.