Ein Theater voller Esel
Inspiration für einen kurzweiligen und vergnüglichen Theaternachmittag am 29. März 2019 gab die Lektion Fünf in dem Lateinbuch „Adeamus! 1“: „Ein Theater voller Esel“. Die Fünftklässler des Wahlkurses „Lateinisches Theater“ unter der Leitung von David Aschenbrenner inszenierten im großen Musiksaal die Eröffnung des Pompeiustheaters als gesellschaftliches Ereignis, zu dem nicht nur auf der Bühne die Jungen Marcus und Quintus mit ihren Familien eilten, sondern auch zahlreiche Eltern, Geschwister, Schüler, Lehrer und weitere Gäste, wie Professor (em.) Dr. Wilfried Stroh, gekommen waren und gespannt auf das vom Theatersprecher mit lauter Stimme angepriesene „spectaculum“ warteten.
Auftakt bildete das Lied „O Latinitas!“, das alle Schauspieler einträchtig vereint auf der Bühne sangen, schwungvoll begleitet von Michael Schwarz am Klavier. Das sich anschließende Theaterstück, versiert ins rechte Licht gerückt von der Dom-Technik, hatte wahrhaftig Charme und bestach durch seine Finessen in der Dramaturgie. Die jeweils von einer Moderatorin angekündigten Szenen folgten dem Aufbau eines klassischen Dramas mit Exposition, steigerndem Moment, Höhepunkt, retardierendem Moment und einem Schluss, der nach allen Verwicklungen versöhnlich stimmte. Die jungen Schauspieler, gekleidet in farblich passende, stilechte und zum Teil von einer Schülermutter eigens geschneiderte Kostüme, gekonnt geschminkt von Karoline Schmidtner, verkörperten ihre Rollen mit Elan, Witz und glaubhafter Entrüstung. Souverän wechselten sie zwischen Textpassagen in lateinischer und deutscher Sprache hin und her und praktizierten in beachtlichem Maße chorisches, rhythmisiertes Sprechen. Sehr nett waren auch dezent eingefügte Aktualisierungen, wie ein Händler als Warm-Upper mit dem Schild „Lachen“ oder die Fans in der Südkurve, die auf gute Unterhaltung hofften, auch wenn dann doch keine Gladiatorenkämpfe zu sehen waren und kein Theaterstück voller Liebe und Schmerz.
Mit verheißungsvollem und zugleich ironisch eingefärbtem Unterton kündigte der Theatersprecher das Finale an: „Die Erwartungen sind groß. Das Talent der Schauspieler noch größer. Gaudete!“ Als dann eine, im Kunstunterricht unter Anleitung von Sylvie Hoisl erstelle Eselschar auf der Bühne hin und her galoppierte, war das Gelächter im Publikum groß – ebenso der Schlussapplaus für die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler sowie für ihren Regisseur.