Lebendige Antike - Römertag 2022
Sollte der Römertag am 20.10.2022 in ein Bild gefasst werden, so wäre es das eines reich gefüllten Füllhorns, ausgeschüttet von der römischen Göttin Fortuna über die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher aller Altersstufen. Denn das Programm, das diese im Philippshof, in der Aula, in verschiedenen Klassenzimmern und im großen Musiksaal erwartete, beeindruckte durch Vielfalt und Originalität unter abwechslungsreicher Ansprache aller Sinne: seien es der feierliche Opferritus unter blauem Himmel zu Beginn der Veranstaltung, infolgedessen auch Stunden später noch der würzige Duft des Weihrauchs zu riechen war, der Besuch der römischen Schreib-, Bastel- oder Rätselstube, wo unter kundiger Anleitung von Schülerinnen und Schülern höherer Jahrgangsstufen die Denkkraft eine Herausforderung fand, oder das Anfertigen eines Zupfinstruments, bei dem als Resonanzkörper - zur Erleichterung aller - statt einer Schildkröte ein Luftballon verwendet wurde.
Führungen durch die Ausstellung „Tanz auf dem Vulkan“ im nahegelegenen Diözesanmuseum bereicherten zusätzlich das Programm und ließen so manchen schmunzeln über einen den Freuden des Bacchus allzu sehr zusprechenden Herkules.
Ein Hingucker waren die römische Modenschau sowie die Frisuren nach römischer Art. Mit sehnsüchtigem Blick auf bereits kunstvoll geflochtenes Haar, verschmerzten es die jungen Besucherinnen mit Leichtigkeit, sich ein wenig in Geduld üben zu müssen, um auf dem Friseurstuhl Platz nehmen zu können. Jung und Alt lauschten der heiter-besinnlichen Präsentation von Musikstücken aus der römischen Kaiserzeit mit Aulos, Kithara und Gesang, ebenso der stimmungsvollen Darbietung von Ovids Dichtung über Orpheus und Eurydike auf bayerisch und lateinisch. Wer dem Ohren- und Augenschmaus einen Gaumenschmaus folgen lassen wollte, fand sich beim Buffet mit Köstlichkeiten aus der römischen Küche bestens bedient.
Highlight des mit Glanzpunkten reich gespickten Programms war das Wagenrennen in der zum Circus Maximus umgewidmeten Aula. Nach eindrucksvollem Fanfarenstoß mit zwei römischen Tuben, untermalt durch die Klänge einer römischen Wasserorgel, brachten die Dreierteams der Blauen, Grünen, Roten und Weißen die Stimmung zum Kochen. Dass dabei manchmal auch der Wagen kippte oder ein „Pferd“ zu Boden stürzte, trug erst recht zur Spannung bei. Seinen Abschluss fand der Römertag in einem eindrucksvollen Gladiatorenkampf, in dessen Besonderheiten zuvor Historiker und Experimentalarchäologe Marcus Junkelmann das Publikum eingewiesen hatte.
Der römischen Göttin Fortuna muss die Weihezeremonie zu Beginn gefallen haben: Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, die in den Besucherinnen und Besuchern die Begeisterung für die Antike neu entfacht hat.
Das genaue Programm unseres Römertages finden Sie hier...