Der Ethikunterricht knüpft sowohl an ethisch bedeutsame Themen der einzelnen Fächer als auch an Erfahrungen der Schüler an. Auf dieser Grundlage werden Fragen beispielsweise nach dem Status von Werten, Normen und ihrer Geltung und Begründung gestellt. Der Ethikunterricht berücksichtigt, dass Selbst- und Fremdwahrnehmung in Spannung zueinander stehen. Wahrnehmung, Entscheiden, Handeln, Entscheidung und Handlung stellen die drei grundlegenden Schritte der ethischen Grundsituation dar. Dabei geht es nicht nur um das Faktische, das bereits Existierende, sondern vor allem um dasjenige, was erst durch menschliches Handeln Wirklichkeit wird. In diesem Sinne liegt auf jedem Menschen Verantwortung, die er in sich wahrnimmt, aber auch in den äußeren Folgen seines Handelns und in der Reaktion anderer Menschen erkennt. In der pluralistischen Gesellschaft kommt dem Ethikunterricht die Aufgabe zu, die Schüler mit unterschiedlichen Positionen der Ethik vertraut zu machen, die Voraussetzungen für ein verantwortbares Handeln in Freiheit darstellen. Besondere Bedeutung kommt dabei auch der Behandlung von Themenfeldern der angewandten Ethik (Bereichsethiken wie Medizinethik, Wirtschaftsethik, Umweltethik) zu, weil sich in ihnen der Verantwortungsbezug besonders anschaulich vermitteln lässt, zugleich aber im Sinn eines nachhaltigen Lernens Elemente der bisher gelernten allgemeinen Ethik in neuen Zusammenhängen wieder benötigt werden.
Die Schüler sollen die in den jeweiligen Jahrgangsstufen als Grundwissen ausgewiesenen Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen zur Verfügung haben, damit nachhaltiger Lernerfolg gewährleistet ist.
Der Ethiklehrplan basiert auf Lernbereichen, die durch ihre unterschiedliche Gewichtung und Verknüpfung die jeweilige Jahrgangsstufe charakterisieren. Im Einzelnen greift der Lehrplan Ethik auf folgende Schwerpunkte zurück:
Schwerpunkt I: Der Einzelne und die Gemeinschaft
Schwerpunkt II: Urteils- und Handlungskompetenz
Schwerpunkt III: Religionen und ihre Ethik
Schwerpunkt IV: Bereichsethiken und interdisziplinäre Fragen
Quelle: Homepage des ISB